5 Tipps für eine lockere Leine – so wird der Spaziergang wieder zum Genuss
- antoniabeyerlein
- 31. Aug.
- 4 Min. Lesezeit
"Na, wer geht hier mit wem Gassi!?"

Hast du diesen Satz schon mal gehört? Wenn dein Hund dich kreuz und quer durch die Gegend schleift? Von einem Baum zum nächsten? Oder vielleicht zerrt er auch nur geradeaus, völlig ziellos? Deine Schulter schmerzt, du bist gereizt und genervt. Und dann kommt jemand und sagt: "Da geht wohl der Hund mit Herrchen/ Frauchen Gassi!" Übersetzt heißt das: "Du hast deinen Hund nicht im Griff!" - Aber keine Sorge, eine lockere Leine hat damit überhaupt nichts zu tun!
Vielmehr gilt: "Gespannte Nerven - gespannte Leine!" - wenn dein Hund an der Leine zerrt, ist das Verhalten ein Ausdruck von Aufregung und häufig auch Überforderung!
Und bestimmt hast du schon einiges ausprobiert.
Der Klassiker: Wenn dein Hund zieht, musst du stehen bleiben und gehst erst weiter, wenn die Leine locker ist. Ja, und dann stehst du da...dann gehts weiter...dann stehst du wieder...Stop and Go. Mega frustrierend, oder? Für euch beide!
Oder: Der Leinenruck...oder auch gerne verharmlosend: Leinenimpuls. Aber mal ehrlich: Dein Hund soll wirklich bei dir an lockerer Leine laufen, wenn da was Unangenehmes passiert?
Vielleicht hast du auch schon versucht, ihn zu blocken und hinter dir zu halten...
Aber diese Methoden setzen alle nur am Symptom an, nicht an der Ursache.
An lockerer Leine zu laufen ist mit das Schwierigste, was wir von unseren Hunden verlangen. Sie sind von Natur aus schneller als wir und nehmen viel mehr Umweltreize wahr.
Damit die Leine locker ist, muss dein Hund sich sehr zurücknehmen, er muss sich sehr stark konzentrieren und einiges an Impulskontrolle aufbringen.
Deshalb setzt das Training der Leinenführigkeit an der Ursache an, nämlich an mehr innerer Ruhe bei deinem Hund!
In diesem Beitrag gebe ich dir 5 Tipps, wie du und dein Hund endlich gelassener unterwegs seid.
1. Immer mit der Ruhe – Entspannung beginnt zuhause
Eine lockere Leine entsteht schon vor dem ersten Schritt nach draußen. Startet dein Hund mit voller Energie und Anspannung in den Spaziergang, wird es schwierig, draußen zur Ruhe zu kommen.
Schaffe feste Ruhezeiten und echte Pausen im Alltag
Nutze konditionierte Entspannung (z. B. eine Decke oder ein Signal)
Achte auf Bedürfnisbefriedigung, um unnötigen Frust zu vermeiden
Rituale helfen: Ein gleichbleibender Ablauf vom Geschirr anziehen bis zum ersten Schritt auf die Straße hilft, die erste Aufregung rauszunehmen. Ein festes Ritual nach dem Gassi rundet das Ganze ab.
Je ausgeglichener dein Hund startet, desto leichter gelingt euch die lockere Leine.
2. Schritt für Schritt – erleichtere es deinem Hund
Mach euch das Leben leicht und verwende eine längere Leine - bei kurzen Führleinen macht dein Hund drei schnelle Schritte und zack - schon ist die Leine wieder gespannt! Gib ihm mehr Freiraum:
mind. 5 m, länger ist noch besser! Lieber im Zweifelsfall nachfassen und kürzen!
Wähle entspannte Wege mit weniger Ablenkung (ruhige Strecken, feste Untergründe)
Gehe den selben Weg zurück, statt einen Rundweg zu laufen, um Reize zu reduzieren - du wirst feststellen, dass dein Hund auf dem Rückweg deutlich entspannter ist!
Manchmal sind auch kürzere Spaziergänge die bessere Wahl – Qualität vor Quantität.
3. Lass deinen Hund schnüffeln
Schnüffeln ist kein „Zeitverlust“, sondern ein Grundbedürfnis. Dein Hund nimmt Informationen auf, verarbeitet Eindrücke und beruhigt sich dabei. Wenn du ihm diese Möglichkeit gibst, wird er automatisch entspannter – und die Leine lockerer.
4. Pausen machen – weniger ist mehr
Gerade junge oder sehr aufgeregte Hunde brauchen kleine Verschnaufpausen. Setz dich auf eine Bank, bleib zwischendurch einfach mal stehen oder genießt gemeinsam die Umgebung.
Pausen geben deinem Hund die Chance, Eindrücke zu verarbeiten und runterzufahren. Für dich sind sie ebenso wertvoll: Du kommst selbst zur Ruhe und kannst die Verbindung zu deinem Hund bewusst wahrnehmen. Idealerweise macht ihr auf eurer täglichen Gassistrecke immer an der selben Stelle Pause! Das schafft Vorhersehbarkeit für deinen Hund und sorgt zusätzlich für Entspannung. Streu ihm ein paar Leckerlies in die Wiese, gib ihm was zu kauen oder streichle ihn, wenn er das gerne mag.

5. Positives Feedback & Langsamkeit
Ist die Leine gerade zufällig locker? Super, dann darfst du das verstärken!
Lobe ruhig, wenn dein Hund neben dir läuft
Passe dein Tempo an: Wird dein Hund aufgeregter, wirst du langsamer
Hier können gezielte Übungen zur Leinenführigkeit helfen, damit dein Hund lernt, was du von ihm möchtest und du ein gutes Gefühl entwickeln kannst, wann der beste Zeitpunkt zum Belohnen ist. Wie immer im Leben mit Hund gilt: Das, was du belohnst, wird dein Hund in Zukunft öfter machen :-)
Wichtig: Bleib gelassen und ruhig. Dein Hund spiegelt deine Stimmung – wenn du dich entschleunigst, kann auch er sich regulieren.
Fazit: Mehr Verbindung, weniger Zug
Laufen an lockerer Leine ist keine einzelne Übung, sondern das Ergebnis von Entspannung, Vertrauen und guter Begleitung. Mit diesen 5 Tipps schaffst du die Basis für Spaziergänge, die euch beide stärken – körperlich und emotional.
👉 Und wie immer gilt: Dein Hund braucht keine Strenge und keine Strafen. Er braucht einen Menschen an seiner Seite, der ihn unterstützt und begleitet. Du möchtest dieser Mensch für deinen Hund sein und endlich entspannte Spaziergänge genießen? Dann schau dir meine aktuellen Kurse & Angebote an oder melde dich direkt bei mir – gemeinsam machen wir euren Spaziergang wieder zum Genuss.
Bis zum nächsten Mal,
Antonia mit Theo und Strolch




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